Kreta (griechisch Κρήτη), das ist der südlichste Punkt Europas, südlicher als die Nordküste Afrikas, und – die Wiege Europas…

Die Geschichte Kretas beginnt mit Rhea, der Schwester und auch Gemahlin des Titanen Kronos, die sich in der Diktäischen Höhle auf Kreta vor ihrem – jedes Neugeborene verschlingenden – Ehemann versteckt und dort einen Sohn zur Welt bringt: Zeus. Jener Gott, der sich nach der Aufteilung der Erde und der Festigung des griechischen Götterstaats gerne mit amourösen Abenteuern die Zeit vertreibt… Jener Zeus, der sich in jede beliebige Gestalt verwandeln kann… Und so kommt es, dass er eines Tages, am höchsten Berg Kretas sitzend, in weiter Ferne, in Phönizien, dem heutigen Libanon, eine schöne Prinzessin entdeckt: die Königstochter Europa. Und schon steht er vor ihr: in Gestalt eines mächtigen Stieres… Gibt sich gutmütig und zutraulich, lässt sich von Europa streicheln, umarmen. Doch plötzlich beginnt er zu traben, rast zum Meer, springt ins Wasser, die verängstigte Königstochter an ihm hängend, und schwimmt hinüber nach Kreta… Dort, in Matala, geht er an Land und verwandelt sich zurück in Zeus. Unter der Platane von Gortys verbringt er mit Europa der beiden erste Liebesnacht. Und Europa gebärt drei Söhne: unter ihnen – Minos, der Halbgott, König und Begründer der Minoischen Kultur. So will es jedenfalls die Griechische Mythologie.

Tatsache ist: Kreta war seit ca. 6000 v.Chr. besiedelt, ab dem dritten Jahrtausend v.Chr. entwickelte sich die erste Hochkultur auf dem Boden des heutigen Europas, die Minoische Kultur. Ungefähr ab 2000 v.Chr. werden die großen Palastanlagen erbaut, nur wenige hundert Jahre später, wahrscheinlich durch ein Erdbeben, zerstört. Ab rund 1100 v.Chr. werden die Minoer von den Mykenern verdrängt, in klassischer Zeit ist Kreta nur mehr Randgebiet Griechenlands. 67 v.Chr. kommen die Römer, danach die Byzantiner und nach dem Fall Konstantinopels im 4. Kreuzzug die Venezianer. 1645 wird Kreta für mehrere hundert Jahre Zeit türkisch und erst 1913 wieder Teil Griechenlands.

Kreta, die größte Insel Griechenlands und fünftgrößte des Mittelmeeres zählt auf einer Fläche von rund 8.300 km2 zirka 600.000 Einwohner, 140.000 davon in der Hauptstadt Heraklion. Von Westen nach Osten legt man 260 km Luftlinie zurück, an der dicksten Stelle misst die Insel 60 km, an ihrer schmalsten gerade einmal 12 km. Ein Mikrokosmos, eine kleine Welt, auf der an drei Stellen, dem Ida Gebirge, den Weißen Bergen (Lefka Ori) und dem Dikti Gebirge die Landmassen deutlich über 2.000 m in den Himmel hinauf steigen. Und rundherum nur das weite Meer: das Kretische Meer im Norden, das Libysche Meer im Süden, das Karpathische Meer im Osten.

Die Diktäische Höhle (auch Höhle des Zeus genannt) am Rande der fruchtbaren Lasithi-Hochebene, die Samaria-Schlucht, die große, landwirtschaftliche genutzte Messara-Ebene, Städte wie Chania, Rethymno und Agios Nikolaos, die Klöster Arkadi, Preveli und Toplou, die Ausgrabungsstätten der Minoischen Kultur wie Knossos, Malia, Phaistos und Kato Zakros etc., etc. etc. Alles berühmte, klingende Namen, bedeutende Orte und wesentliche Gründe für eine Reise nach Kreta. Dazu Strände, Strände, Strände und das wunderbar blaue wie auch saubere Meer.

Mit mehr als 300 Sonnentagen pro Jahr ist Kreta zudem die sonnigste Mittelmeerinsel. Die Sommer sind heiß und trocken, die Winter mild und feucht, die Berggipfel dann mit Schnee bedeckt.

Was würde für Kreta also näher liegen, als folgende Haupteinnahmequellen: Tourismus, Wein-, Obst- und Gemüsebau – und natürlich Olivenöl. Die Insel Kreta ist einer der größten Olivenölexporteure der Europäischen Union, angeblich gibt es hier über 16 Millionen Ölbäume…