Zakros, auf Griechisch Ζάκρος geschrieben und an der Küste Ostkretas rund 40 km von Sitia entfernt gelegen, bedeutet Geschichte. Eine rund 4.000 Jahre alte Geschichte.
Denn unterhalb des rund 1.000-Einwohner-Bergdorfes, direkt am Meer an einem herrlichen Kiesstrand, liegt der vierte der bedeutenden minoischen Paläste Kretas: Kato Zakros (Κάτω Ζάκρος). Jener Palast, mit dessen Ausgrabung erst 1961 begonnen wurde, nachdem ein Bauer beim Pflügen zufällig immer wieder auf minoische Fundstücke gestoßen war. Kato Zakros, erbaut zwischen 1600 und 1550 v.Chr. wurde, wie die anderen Paläste Kretas, Knossos, Malia und Festos 1450 v.Chr. völlig zerstört. Die Ruinen gerieten danach aber völlig in Vergessenheit, wurden nie geplündert und behielten damit ihre Schätze bis zum Beginn der Ausgrabungen: zum Beispiel einen der ersten Schmelzöfen für Metall in der Weltgeschichte.
Vom Palast, dem Endpunkt des europäischen Weitwanderwegs E4 – der auf mehr als 10.000 km Kato Zakros über das griechische Festland, Bulgarien, Rumänien, Ungarn, Österreich, Deutschland, die Schweiz und Frankreich mit der spanische Südspitze in Tarifa verbindet – führt eine steilwandige Schlucht hinauf zum Dorf Zakros: das Tal der Toten. Hier wurden von den Minoern in zahlreichen Höhlen ihre Toten bestattet, wie Funde aus der Zeit von 2300 bis 2100 v.Chr. beweisen.
Oben in Zakros angekommen, findet man sich in einer grünen und blühenden Oase mit üppigen Gärten und schlanken Zypressen inmitten einer kargen und felsigen Natur wieder. Das Geheimnis dahinter: die wohl stärkste und ausgiebigste Quelle Ostkretas. An der Platia von Zakros kann man in das Ortsleben eintauchen, in den Kafenia und Tavernen scheint die Zeit still zu stehen.
Rund um Zakros liegen die Olivenhaine, auch jene von Villa Maria. In einer Gegend ohne Industrie und Umweltbeeinträchtigung auf rund 500 m Seehöhe mit kargen, kalkhältigen Böden, heißen Tagen und kühlen Nächten entsteht ein großes Olivenöl. Wie zu Zeiten der Minoer – vor 4.000 Jahren…